„Wie wir alle wissen, ist Armut der größte Feind der Demokratie und der beste Freund der Korruption. Um die Republik Moldau als einem demokratischen Nachbar der EU zu erhalten, müssen wir mit den Menschen arbeiten und das Problem der Armut lösen. Hinzu kommt, dass Menschen, die zu lange in Armut leben müssen, oft in die Armutsdepression fallen und geben diese an die folgenden Generationen weiter. Ich möchte ein wirkungsvolles Instrument finden, um diesem Problem gegen zu wirken. Mir ist bewusst, dass es sehr ambitioniert klingt, aber wer nicht versucht, der nicht gewinnt.“ – Olga Parzany

Gagauzien – der Süden der Republik Moldau
Gagauzien – ein stolzes und leidenschaftliches Turkvolk welches im Süden der Republik Moldau lebt. Bereits Ende der 80er, noch vor dem Zerfall der Sowjetunion, haben die Gagauzen Ihre Unabhängigkeit gefordert.
Es wurde eine unabhängige Republik, die ein Teil der Sowjetunion war, gegründet. Die Unabhängigkeit bestand 4 Jahre als nicht anerkannte Republik. Am 23. Dezember 1994 hat das Parlament der Republik Moldau das Gesetz „Der besondere rechtliche Status der gagauzischen Autonomie“ verabschiedet und somit wurde die heutige Autonomie der Gagauzen gegründet.
Gagauzien liegt im Süden der Republik Moldau zwischen Rumänien und der Ukraine. Die Gagauzen sprechen ihre eigene Sprache, jedoch wird die russische Sprache heute als gängiges Kommunikationsmittel gebraucht.
Man kann davon ausgehen, dass die Sprache als starkes politisches Instrument genutzt wird. Einerseits ist es ein Signal von Comrat an Chisinau, dass die Gagauzen gegen die Zusammenschließung der Republik Moldau mit Rumänien sind und andererseits ist dies ein Instrument für die prorussischen politischen Kräfte die Kontrolle mittels russischsprachiger Propaganda in der Region zu erhalten.
Im Übrigen ist die Rhetorik der gagauzischen Politiker, ganz besonders vor den Wahlen, sehr prorussisch orientiert – nach der Wahl nimmt diese meistens ab.
Problem Armut
Oft wird die Republik Moldau als das Armenhaus Europas bezeichnet.
Die Misswirtschaft und die schwierige politische Lage des Landes tragen ihren Teil dazu bei, dass die Menschen mit schwierigen Lebensumständen zu kämpfen haben und teilweise lebensbedrohender Armut ausgesetzt sind. Die sowjetische Vergangenheit ist noch tief in der Mentalität der Bevölkerung verwurzelt und schränkt die Menschen in ihrem Handlungsraum ein. Dies führt zu falschen unerfüllbaren Erwartungen an die Politik und Wirtschaft, was zur Resignation, Gleichgültigkeit und Depression wiederum führt.
Meine Vision ist es, ein Instrument zu finden, um den Menschen in Gagauzien und in der Republik Moldau aus dem Zustand der Armutsdepression zu helfen und langfristige, gute Lösungen hier anzubieten. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Hilfsprojekte gut sind und die Situation kurzfristig auch lindern können, jedoch nicht die Kraft haben die Wurzel des Problems zu behandeln.
LEBENSTEPPICH©
Ende Juni habe ich das Pilotprojekt LEBENSTEPPICH© gestartet. Gemeinsam mit Thomas Oetzmann, Entwickler des Moduls www.lebensteppich.de , bin ich nach Gagauzien gereist und habe meine Idee in die Praxis umgesetzt.
Thomas Oetzmann: „Den LEBENSTEPPICH© habe ich als Coach für Führungskräfte entwickelt und es hilft diesen ihre eigenen Ressourcen bewusster und effektiver für ihr Leben und ihre Arbeit einzusetzen. Im Einsatz zeigte sich, dass dieses Tool für viele Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen wirksam eingesetzt werden kann“.
Die Idee des LEBENSTEPPICH© ist es, Menschen auf eine einfache und nahezu spielerische Weise auf die positiven Ereignisse oder Begegnungen ihn ihrem Leben zu fokussieren und in dem eigenen LEBENSTEPPICH© zu fixieren.
Mit Hilfe des LEBENSTEPPICH wird:
- die Selbstwahrnehmung unterstützt
- die Selbstwirksamkeit herausgearbeitet
- Eigenmotivation und Eigenverantwortung gefördert
- die Lebensfreude wird geweckt
- die Endlichkeit des eigenen Lebens wird betrachtet und in den Fokus genommen
- eine Klarheit geschaffen die mutige Entscheidungen ermöglicht.
Die positiven und dankbaren Rückmeldungen der Teilnehmer bestätigen den Sinn und das Ziel dieses Pilotprojektes.
Weitere Begleitung in Form von Coaching oder von Trainings zu Themen:
- Sich selbst führen
- den nächsten Schritt meistern
- mit Schwierigkeiten umgehen
ist von den Teilnehmern ausdrücklich gewünscht.
Nach Abschluss des Workshops, haben wir den Teilnehmern ein Coaching im persönlichen Gespräch per skype angeboten. Das Angebot wird von den Teilnehmern freudig in Anspruch genommen. Somit begleiten wir die Teilnehmer mit Hilfe zeitgemäßer Kommunikation von Deutschland aus und begleiten sie in der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen.
Die erste Reise hat gezeigt, dass es notwendig ist Follow ups anzubieten. Das erste Follow up ist im im August geplant, um die Teilnehmer in der Umsetzung zu unterstützen.
Olga Parzany: „Ich traue dem LEBENSTEPPICH© durchaus zu, ein wertvoller Baustein zur Armutsbekämpfung zu werden.“

Olga Parzany…
…ist Koordinatorin diverser Hilfsprojekte in Gagauzien.
Die in Kasachstan geborene Russlanddeutsche engagiert sich seit 7 Jahren in der Republik Moldau. Heute ist sie hauptsächlich in der Autonomie Gagauzien aktiv und kann auf eine Reihe guter und erfolgreicher Hilfsprojekte zurückblicken, die sie für diverse deutsche Organisationen koordiniert hat.