Moldauische Bürgermeister unterwegs in Hessen/ Niedersachsen

Im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projektes „Deutsch-Moldauisches Energieforum“ besuchten zehn moldauische Bürgermeister verschiedene Projekte in und rund um Kassel.

Eröffnet wurde die Seminarreise am 22. Oktober 2018 von dem Bundestagsabgeordneten aus Kassel Timon Gremmels, welcher eine Einführung in das Thema Energie in Deutschland gab. Gefolgt von Gesprächen mit Carsten Winnemuth von Transition Town Kassel, welcher über den Verein „Essbare Stadt“ berichtete; einem Vortrag zum „Strom-Sparcheck Kommunal“ sowie dem Schulprojekt „Clever fürs Klima“. Kulturelle Highlights waren die Gemäldeausstellung im Kreishaus Landkreis Kassel „Klimablick – Offensichtliches und Verborgenes“ und das Weltkulturerbe „Bergpark Kassel (Herkules)“.

Am zweiten Tag des Deutsch-Moldauischen Energieforums in Deutschland ging es gemeinsam mit dem Geschäftsführer von E
NERGIE 2000 e.V. Manfred Schaub nach Wolfhagen – eine Kleinstadt westlich von Kassel mit historischem Fachwerk und innovativen Energieideen. Der Bürgermeister Reinhard Schaake begrüßte uns herzlich und es folgte ein aktives Programm mit Besuchen der Biogasanlage Wolfhagen, der Pommernanlage und des Aussichtspunkt Stöckerberg, von dem aus man einen fantastischen Blick über alle Energieinnovationen in Wolfhagen hat. Auch das Schulgebäude der Herwig-Blankertz Berufsschule verdeutlichte diese – eine ehemalige Panzerhalle gedeckt mit einem Soldardach. Zudem ist auf dem Gelände auch noch ein beeindruckender LED-Showroom untergebracht, anhand dessen klar wird, welchen Einfluss Straßenbeleuchtung auf die Umwelt hat. Natürlich durften in der Stadt der historischen Fachwerke der Besuch eines zur Sanierung anstehenden Fachwerkhauses und bereits sanierten Wohn- und Bürohauses nicht fehlen. Ein ganz besonderer Moment des Tages war der Besuch im Privathaus von Manfred Schaub, welcher einen Blick in seinen Keller gestattete und damit zeigte, wie Erneuerbare Energie auch im privaten Haushalt funktioniert.

Östlich von Kassel liegt die Kleinstadt Witzenhausen, die vor allem für die Erfindung der Biotonne im Jahr 1983 und den bundesweit einzigartigen Studiengang „Ökologische Landwirtschaft“ der Universität Kassel bekannt ist  Ein Besuch in Witzenhausen ist dementsprechend unumgänglich. Dr. Izle Denzes stellt vor ihre Arbeit im Fachbereich Organic Agricultural Sciences mit einem innovativen Forschungsprojekt, bei dem Gülle und Kompost als Energieträger verwandt werden. Ebenso ansässig auf dem Gelände der Universität ist die Gesellschaft für Nachhaltige Entwicklung mit ihrem breitgefächerten Aus- und Weiterbildungsangebot. Abschließend erläuterte der Geschäftsführer des Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH Herr Raussen das Thema Abfallverwertung. Ein wichtiges Thema für die Kommunen in der Republik Moldau.

Den Abschluss der Seminarreise bildete ein Besuch nordöstlich von Kassel im niedersächsischen Göttingen. Dort erläuterte die Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen e.V. Dorren Fragel das Konzept und die Arbeit der Energieagentur mit dem Fokus, welche auch noch so kleinen Projekte dazu beitragen das Thema Energie und Umwelt in den Vordergrund zu rücken. Abschließend gab es eine Führung durch den Experimentellen Botanischen Garten der Universität Göttingen.

Erfreulicherweise wurden von den moldauischen Bürgermeistern diverse Projektideen für ihre (Klein-)Städte in der Republik Moldau entwickelt und die in Deutschland aufgebauten Kontakte werden genutzt um diese auch in die Tat umzusetzen.

Hintergrund:

Das Deutsch-Moldauische Energieforum ist aus der Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-Moldauischen Forum e.V. und der moldauischen NGO EcoVisio entstanden. Ziel ist es, den Dialog zu Energiefragen zwischen deutschen und moldauischen kommunalen Vertretern aufzubauen, um Energie-Partnerschaften zwischen Kommunen beider Länder zu förde

rn. Durch Konferenzen und gegenseitige Besuche werden Meinungen, Know-how und wissenschaftliche bzw. technische Informationen zwischen kommunalen Akteuren der Energiewirtschaft ausgetauscht.

Ende November 2018 werden von den moldauischen Teilnehmenden ausgearbeitete Konzepte für Energie-Projekte in ihren moldauischen Kommunen präsentiert.

Triumphbogen in Chisinau

Unser Vorsitzender Fritz Felgentreu und unsere Geschäftsführerin Julia Möser flogen im April 2016 nach Chişinău. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der politischen Parteien. Zu Beginn sprachen sie mit dem Vorsitzenden der Partidul Democrat din Moldova Marian Lupu gefolgt von Andrian Candu, dem Parlamentspräsidenten der Republik. Nach einem sehr interessanten Mittagessen mit unserer moldauischen Schwester, dem moldauischen-deutschen Forum, ging es um den politischen Weg der Party of Action and Solidarity (PAS) und deren Vorsitzenden und Ex-Bildungsministerin Maia Sandu. Vor dem Abendessen auf Einladung der deutschen Botschafterin Ulrike Maria Knotz mit dem US-Botschafter James Pettit, OSZE-Botschafter Per Normark, IWF-Vertreterin Armine Khachatryan, dem EU-Botschafter Pirkka Tapiola und Matthias Jobelius von der Friedrich Ebert Stiftung trafen sie sich mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der demokratischen Partei Vlad Plahotniuc zu einem Hintergrundgespräch. Ein spannender Tag mit vielen Informationen und Eindrücken.

Zum Abschluss der Reise ging es gemeinsam mit der Botschafterin Ulrike Maria Knotz und Matthias Jobelius von der Friedrich-Ebert-Stiftung nach Tiraspol (Transnistrien). Zu Beginn sprachen sie mit dem „Präsidenten“ von Transnistrien Jewgenij Shewtschuk und dem „Außenminister“ Witalij Ignatjew über die Handelsbeziehungen mit der Moldau, der EU und Russland. Im nachfolgenden Gespräch mit dem Vorsitzenden des Obersten Soviets Wadim Krasnoselskij, dem ersten „Präsidenten“ Transnistriens Igor Smirnow sowie den „Ex-Ministern“ Walerij Lizkaj und Wladimir Jastrebtschak standen die Beziehungen zu der Moldau im Mittelpunkt. Zum Abschluss lud der Präsident des Unternehmens Sheriff Holding Wiktor Guschan zum Mittagessen. Er berichtete über die Schwierigkeiten im Handelsbereich. Als Höhepunkt luden die Direktoren von Aquatir, einem Unternehmen von Sheriff Holding, zu einem Besuch der Störfabrik ein. Während der Vorsitzende wieder zurückflog, hat unsere Geschäftsführerin noch neue Projektideen mit unserem Schwesternforum entwickelt. Eine spannende Reise mit vielen neuen Eindrücken.